Operationen an der Wirbelsäule bergen stets ein großes Gefahrenpotential. Kommt es zu einem Behandlungsfehler bei Rücken-OP, so ist dieser regelmäßig mit schweren und zum Teil dauerhaften Folgen verbunden. Dabei ist oft unklar, was genau schief gegangen ist.

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Erlitten Sie infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers einen Schaden an Ihrer Wirbelsäule oder dem Rückenmark ? 0941 – 20 600 850. Wir sind für Sie da!

Wir möchten kurz über die häufigsten Fehlerquellen bei Rückenoperationen aufklären.

Übersicht:

  1. Mangelnde Indikation
  2. Operation selbst fehlerhaft
  3. Postoperative Befunderhebung unterlassen
  4. Behandlungsfehler bei Rücken-OP: Fazit
  5. FAQ

1. Mangelnde Indikation

Die richtige Indikationsstellung entscheidet in hohem Maße über den Erfolg oder Misserfolg einer Bandscheiben-OP. Oft treffen bei Patienten mit Rückenschmerzen mehrere Erkrankungen zusammen, wie etwa ein Bandscheibenprolaps und zugleich eine Hüft- und Beckensymptomatik. Wichtig ist es daher, die Schmerzsymptome entsprechend zu differenzieren und je nach Ursache den Eingriff gezielt zu bestimmen.

Dazu sind im Voraus insbesondere genaue klinische, neurologische und manualtherapeutische Untersuchungen notwendig.

Eine Operation der Wirbelsäule sollte immer das ultima ratio bleiben und zunächst eine Besserung durch konservative Therapie mittels Medikamente und Physiotherapie versucht werden.

2. Operation selbst fehlerhaft

Kommt es nach Indikationsstellung durch den Arzt zu einer Wirbelsäulenoperation, so kann es auch hierbei zu Fehlern während der Operation kommen. Einen Großteil machen hierbei Fehler beim technischen Vorgehen durch den Operateur aus, wie etwa

  • das Belassen pathologischer Veränderungen und damit das Nichterreichen des Operationsziels,
  • Fehlplatzierungen von Schrauben/Cages oder
  • das Einsetzen zu langer Schrauben/zu hoher Cages.

Dies hat zur Folge, dass erneut operiert werden muss.

3. Postoperative Befunderhebung unterlassen

Neben den Behandlungsfehlervorwürfen bei der Operation selbst, gibt es aber auch Fälle, bei denen eine postoperativen MRT-Untersuchung oder eine Wundkontrolle unterlassen wurde. Insbesondere bei dem Verdacht auf eine Duraläsion (Verletzung der Hirn- oder Rückenmarkshaut) durch die Operation kann es bei Unterlassen weiterführender radiologischer Diagnostik zum Entstehen eines Liquorverlustsyndroms kommen und eine Revisionsoperation notwendig sein.

Sollten Sie infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers einen Schaden an Ihrer Wirbelsäule oder dem Rückenmark erlitten haben, zögern Sie nicht, sich bei mir zu melden.

Lena Schraml Engelhardt

Ich unterstütze Sie als Anwältin für Medizinrecht gerne bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Rufen Sie mich einfach an unter 0941 – 20 600 850 oder schreiben Sie mir eine E-Mail an kontakt@engelhardt-rechtsanwalt.de. Vielen Dank!

Behandlungsfehler bei Rücken-OP: Fazit

  • Operationen an der Wirbelsäule sind riskant und können schwerwiegende Folgen bei Behandlungsfehlern haben.
  • Die Indikationsstellung ist entscheidend für den Erfolg einer Bandscheiben-OP, erfordert genaue Untersuchungen.
  • Konservative Therapien sollten vor einer Operation bevorzugt werden.
  • Fehler während der Operation können erneute Eingriffe erforderlich machen, z.B. durch fehlerhaftes technisches Vorgehen.
  • Unterlassene postoperative Untersuchungen können zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie dem Liquorverlustsyndrom.
  • Bei Schäden durch ärztliche Behandlungsfehler an der Wirbelsäule oder dem Rückenmark sollte rechtlicher Beistand in Anspruch genommen werden.
  • Als Anwältin für Medizinrecht unterstütze ich Sie gerne bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche.

FAQ

Was ist eine mangelnde Indikation bei Rückenoperationen?

Eine mangelnde Indikation liegt vor, wenn die Operation nicht ausreichend begründet ist oder andere Therapiemöglichkeiten wie Medikamente und Physiotherapie nicht ausreichend ausgeschöpft wurden. Es ist wichtig, dass die Schmerzsymptome genau differenziert und die Ursache der Beschwerden klar identifiziert wird, um den Eingriff gezielt durchzuführen.

Welche Fehler können während einer Wirbelsäulenoperation auftreten?

Während der Operation selbst können verschiedene Fehler auftreten, darunter technische Fehler wie das Belassen pathologischer Veränderungen, falsch platzierte Schrauben oder Cages sowie das Einsetzen zu langer Schrauben oder zu hoher Cages. Diese Fehler können dazu führen, dass das Operationsziel nicht erreicht wird und eine erneute Operation erforderlich ist.

Warum ist die postoperative Befunderhebung wichtig?

Die postoperative Befunderhebung, wie z.B. eine MRT-Untersuchung oder eine Wundkontrolle, ist wichtig, um mögliche Komplikationen nach der Operation zu erkennen. Insbesondere bei Verdacht auf eine Duraläsion, also eine Verletzung der Hirn- oder Rückenmarkshaut, kann eine weitere radiologische Diagnostik notwendig sein, um Komplikationen wie ein Liquorverlustsyndrom zu vermeiden und gegebenenfalls eine Revisionsoperation durchzuführen.

Was kann ich tun, wenn ich infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers Schaden erlitten habe?

Wenn Sie infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers Schaden erlitten haben, können Sie rechtliche Schritte einleiten, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Hierbei kann Ihnen eine Anwältin oder ein Anwalt für Medizinrecht helfen, Ihre rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und Ihre Interessen zu vertreten.

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