Einen Rechtsanwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung brauchen Sie, wenn es Probleme, Ärger oder Streit mit der BU-Versicherung gibt. Der Ärger kann schon damit beginnen, dass sich die Versicherung unnötig viel Zeit mit der Prüfung lässt, ob Sie berufsunfähig sind oder nicht.
In Situationen, in denen eine Berufsunfähigkeit z.B. durch eine akute Erkrankung eingetreten ist, hat man in der Regel andere Sorgen und ist psychischen und/oder körperlichen Belastungen ausgesetzt, als sich mit der BU-Versicherung zu streiten.
Häufig lehnen BU-Versicherungen die Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente ab, weil entweder gar keine Berufsunfähigkeit vorliegen soll oder angeblich Anzeigepflichten beim Abschluss verletzt wurden. Aber auch während des Rentenbezugs kann es zu Problemen kommen, wenn die Versicherung die Rentenzahlung einstellen will.
Warum die Beratung und Vertretung durch einen auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisierten Rechtsanwalt sinnvoll und notwendig sein kann, wann die Berufsunfähigkeitsversicherung eine BU-Rente zahlen muss und wie ein Antrag auf BU-Rente gestellt werden kann, erläutern wir Ihnen in diesem Beitrag.
Übersicht:
- Wann kann ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen?
- Wie stelle ich einen Antrag auf Berufsunfähigkeit?
- Wer berät bei Berufsunfähigkeit?
- Was, wenn die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zahlt?
- Wie kann ein Rechtsanwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung mir helfen?
- Fazit
- FAQ
Wann kann ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung versichert die Fähigkeit, den aktuellen Beruf ausüben zu können. Ist man aus bestimmten Gründen nicht mehr in der Lage, seinen aktuellen Beruf auszuüben, kann man die vereinbarte Leistung der Berufsunfähigkeitsversicherung – entweder eine monatliche Rente oder eine hohe Einmalzahlung – in Anspruch nehmen, wenn man eine solche Versicherung abgeschlossen hat.
Gründe für die Berufsunfähigkeit können nach § 172 Abs. 2 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) eine Krankheit oder Erkrankung, eine Körperverletzung oder ein mehr als altersentsprechender Kräfteverfall sein.
Fähigkeit den zuletzt ausgeübten Berufs noch ausüben zu können, entscheidet über BU-Rente
Anknüpfungspunkt ist die Fähigkeit, den zuletzt ausgeübten Beruf so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgeübt wurde, ausüben zu können. Diese wird mit der aktuellen Fähigkeit zur Berufsausübung verglichen.
Konnte man seinen Beruf ohne gesundheitliche Beeinträchtigung z.B. 8 Stunden täglich ausüben und nach der gesundheitlichen Beeinträchtigung nur noch 4 Stunden, so ist man zu 50 % berufsunfähig. Kann man aber seinen Beruf überhaupt nicht mehr ausüben, ist man zu 100% berufsunfähig.
Konkret abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung ist entscheidend
Ob man die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits bei einer Berufsunfähigkeit von 50% in Anspruch nehmen kann, hängt von der abgeschlossenen Versicherung ab. In den Versicherungsverträgen ist geregelt, ob die Berufsunfähigkeitsversicherung erst ab einer Berufsunfähigkeit von 100 % oder bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 50 % leistet. Es kommt also im Einzelfall auf die konkret abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung an. In fast allen neueren Verträgen ist eine 50%ige Berufsunfähigkeit als Leistungsvoraussetzung festgehalten.
Wer über eine Berufsunfähigkeit entscheidet, lesen Sie in diesem Beitrag.
Wie stelle ich einen Antrag auf Berufsunfähigkeit?
Wenn man in die Situation kommt, berufsunfähig zu sein, ist dies häufig auf eine akute Erkrankung oder die Folgen eines Unfalls zurückzuführen. Möchte man jedoch die BU-Rente als Ersatz für das eigene Einkommen in Anspruch nehmen, ist dies mit einem bürokratischen Prozess bei der Berufsunfähigkeitsversicherung verbunden.
Um Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung zu erhalten, muss zunächst ein Antrag auf BU-Rente gestellt werden. Dies ist in der Regel mit dem Ausfüllen eines umfangreichen Fragebogens der Versicherungsgesellschaft zur Krankengeschichte und vor allem zum aktuellen Gesundheitszustand verbunden. Außerdem müssen aussagekräftige ärztliche Befunde beigefügt werden, um die Berufsunfähigkeit nachweisen zu können.
Oft langwierige Prüfung der Berufsunfähigkeit durch die Versicherung
Nach der Antragstellung bei der Versicherung erfolgt eine Prüfung durch die Versicherung. Die Prüfung der Versicherung kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da neben den Voraussetzungen für die BU-Rente auch mögliche Verstöße des Versicherungsnehmers bei Abschluss der Versicherung geprüft werden (vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung).
Der Versicherer kann den Versicherungsnehmer auch zu einem von ihm ausgewählten Gutachter und Arzt schicken, der den Versicherungsnehmer erneut untersucht und die Berufsunfähigkeit beurteilt.
Es ist auch nicht unüblich, dass sich die Versicherung mit der Prüfung Zeit lässt und die BU-Rente aus den verschiedensten Gründen zunächst ablehnt.
Mehr zum Thema Berufsunfähigkeitsrente beantragen erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wer berät bei Berufsunfähigkeit?
Wenn sich die Frage stellt, ob man berufsunfähig ist oder nicht, ist man als Betroffener in der Regel um seine Gesundheit besorgt. Neben der Sorge um die eigene Gesundheit tritt die Sorge um die finanzielle Zukunft, wenn man seinen Beruf nicht oder nur noch teilweise ausüben kann. Viele Betroffene wiegen sich dann in der Sicherheit, dass die abgeschlossene private Berufsunfähigkeitsversicherung im Zweifelsfall schon die vereinbarte BU-Rente zahlen wird. Doch ganz so einfach ist es oft nicht.
Stolpersteine können BU-Rente verzögern oder führen zur Ablehnung
Auf dem Weg zur BU-Rente lauern einige Stolpersteine, denn die BU-Versicherer sind bemüht, möglichst keine BU-Rente leisten zu müssen. Das beginnt schon bei der Antragstellung. Dazu müssen die Betroffenen mehrseitige Fragebögen der Versicherungsgesellschaften beantworten, in denen medizinische Angaben abgefragt werden. Gerade für medizinische und juristische Laien ist das Ausfüllen der Fragebögen schwierig und teilweise kaum zu leisten. Werden hier allerdings Fehler gemacht, kann dies zu Verzögerungen bei der Prüfung und zur Ablehnung der BU-Rente führen.
Außerdem prüft der Versicherer, ob bei den Angaben vor Abschluss der BU-Versicherung, z.B. zur Krankengeschichte, Fehler gemacht wurden. Grundsätzlich ist man vor Abschluss der BU-Versicherung gesetzlich verpflichtet, die von der Versicherung gestellten Fragen vollständig und wahrheitsgemäß auszufüllen. Unterlaufen dabei Fehler oder Irrtümer, kann dies von der Versicherung als Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht betrachtet werden. Eine Ablehnung der BU-Rente ist häufig die Folge.
Hilfe bei der Beantragung einer BU-Rente und Zusammenstellung der Unterlagen
Daher ist es wichtig, bereits bei der Antragstellung einen fachlich versierten Partner an der Seite zu haben, der bei der Beantragung der BU-Rente und dem Ausfüllen der Fragebögen behilflich ist. Hier empfiehlt es sich, einen Fachanwalt für Versicherungsrecht hinzuzuziehen, der sich auf BU-Versicherungen spezialisiert hat, da dieser über das notwendige Fachwissen verfügt, um Versicherungsnehmer bestmöglich zu beraten und zu unterstützen.
Ein versierter und erfahrener Fachanwalt für Versicherungsrecht kann auch gemeinsam mit den Versicherten die ärztlichen Befunde und Unterlagen zusammenstellen, die für die Beantragung einer BU-Rente erforderlich sind. Dies kann einer Ablehnung oder der Verzögerung bei der Prüfung der BU-Rente verbeugen.
Was wenn die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zahlt?
Auf dem Weg zur Bewilligung einer BU-Rente kann es vorkommen, dass der Versicherer die BU-Rente vorerst ablehnt. Erhält man eine solche Ablehnung vom Versicherer, hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und die Entscheidung zu akzeptieren.
Für die Betroffenen stellt eine Ablehnung eine große psychische Belastung dar, da es bei der Ablehnung der BU-Rente häufig um die wirtschaftliche Existenz geht. Dennoch gehören Streitigkeiten mit der BU-Versicherung über die BU-Rente und den Eintritt des Versicherungsfalls zum Alltag.
Typische Auseinandersetzungen mit der BU-Versicherung sind z.B.:
- der BU-Versicherer erkennt angebliche vorvertragliche Anzeigepflichtverletzungen und verweigert die Zahlung der BU-Rente
- die BU-Versicherung verweigert die Zahlung der BU-Rente, weil angeblich keine Berufsunfähigkeit vorliegt oder der erforderliche Grad der Berufsunfähigkeit nicht erreicht ist (meist ist in den Versicherungsverträgen vereinbart, dass die Versicherung eintritt, wenn die Berufsunfähigkeit mindestens 50% beträgt)
- die BU-Versicherung verweist auf eine andere tatsächlich ausgeübte berufliche Tätigkeit anstelle des Berufs, in dem die Berufsunfähigkeit eingetreten ist, oder auf eine theoretisch andere Tätigkeit (die abstrakte oder konkrete Verweisung kann in den Versicherungsverträgen enthalten sein) und verweigert deshalb die Zahlung der BU-Rente
Was Sie tun können, wenn Ihre BU-Versicherung nicht zahlt, lesen Sie hier.
Streitigkeiten mit der Versicherung während Bezug der BU-Rente
Aber auch wenn die Versicherung die Berufsunfähigkeit anerkannt hat und die BU-Rente leistet, heißt das nicht, dass es im Verlauf der Berufsunfähigkeit nicht zu Problemen mit der Versicherung kommen kann. In regelmäßigen Abständen kann und wird die Versicherung prüfen, ob die Berufsunfähigkeit noch vorliegt.
Dabei kommt es ganz darauf an, welche Erkrankung oder Krankheit der Berufsunfähigkeit zugrunde liegt. Es kann durchaus möglich sein, dass sich die gesundheitlichen Folgen zurückbilden und die Fähigkeit zur Berufsausübung wiederhergestellt wird. In diesem Fall könnte die BU-Versicherung die Leistung wegen Wegfalls der Berufsunfähigkeit einstellen.
Ein solcher Wegfall der Berufsunfähigkeit wird von der Versicherung auch dann angenommen, wenn die Berufsunfähigkeit tatsächlich noch besteht. Der Versicherungsnehmer ist aber tatsächlich nicht oder noch nicht in der Lage, seinen bisherigen Beruf wieder auszuüben. In diesem Fall lohnt es sich, den Anspruch auf die Weiterzahlung der BU-Rente mit Hilfe eines Fachanwalts für Versicherungsrecht durchzusetzen, um das finanzielle Überleben zu sichern.
Wie kann ein Rechtsanwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung mir helfen?
Im Gegensatz zum Versicherungsberater oder Versicherungsmakler darf ein Rechtsanwalt bei Problemen mit der BU-Versicherung außergerichtlich und gerichtlich beraten und den Versicherungsnehmer vertreten. Außerdem steht ein Rechtsanwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung auf Seiten des Versicherungsnehmers und setzt dessen Ansprüche durch.
Rechtsanwalt Dominik Engelhardt ist Fachanwalt für Medizinrecht und Fachanwalt für Versicherungsrecht. Rechtsanwalt Engelhardt hat sich insbesondere auf den Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung spezialisiert. Er berät und vertritt im Versicherungsrecht ausschließlich Versicherungsnehmer.
Benötigen Sie als Versicherungsnehmer Beratung bei der Beantragung einer BU-Rente oder Vertretung bei Streitigkeiten mit der Versicherung, hat die Versicherung Ihren Antrag bereits abgelehnt oder lässt sich unnötig viel Zeit mit der Prüfung? Haben Sie bereits eine BU-Rente bewilligt bekommen und die Versicherung will Ihnen diese nun wieder entziehen?
In diesen Fällen stehe ich Ihnen gerne für eine kostenlose Ersteinschätzung zur Verfügung! Rufen Sie mich einfach an unter 0941-20600850 oder schreiben Sie mir eine E-Mail an kontakt@engelhardt-rechtsanwalt.de.
Fazit
- Probleme mit der Berufsunfähigkeitsversicherung: Ein Rechtsanwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung wird dann benötigt, wenn es zu Schwierigkeiten, Ärger oder Streitigkeiten mit der BU-Versicherung kommt, sei es wegen Verzögerungen bei der Prüfung, Ablehnung der BU-Rente oder versuchter Einstellung der bewilligten BU-Rente.
- Bedingungen für BU-Leistungen: Die BU-Versicherung zahlt, wenn der Versicherte seinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann, und zwar aus Gründen wie Krankheit, Erkrankung, Körperverletzung oder einem mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall.
- Entscheidend ist der Grad der Berufsunfähigkeit: Die Fähigkeit, den zuletzt ausgeübten Beruf ohne gesundheitliche Beeinträchtigung auszuüben, wird mit der aktuellen Leistungsfähigkeit verglichen. Der Grad der Berufsunfähigkeit beeinflusst den Eintritt der Leistungen aus der BU-Versicherung.
- Unterschiedliche Versicherungsverträge: Die Bedingungen für den Leistungsanspruch hängen von den spezifischen Vereinbarungen in den abgeschlossenen Versicherungsverträgen ab. Im Versicherungsvertrag kann vereinbart sein, dass die BU-Rente bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 50 % gezahlt wird.
- Antrag auf BU-Rente: Im Falle einer Berufsunfähigkeit muss ein Antrag auf BU-Rente gestellt werden, der ein umfangreiches Verfahren mit detaillierten Fragebögen zur Krankengeschichte und ärztlichen Befunden beinhaltet.
- Stolpersteine und Ablehnungen: Fehler und Irrtümer bei der Antragstellung können zu Verzögerungen oder zur Ablehnung der BU-Rente führen. Versicherer prüfen auch vorvertragliche Anzeigepflichtverletzungen.
- Anwaltliche Hilfe: Ein auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisierter Rechtsanwalt kann bei der Antragstellung helfen, gegen Ablehnungen vorgehen und die Interessen des Versicherungsnehmers außergerichtlich und gerichtlich vertreten.
FAQ
Warum brauche ich einen Anwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung?
Bei Problemen, Verzögerungen oder Ablehnungen durch die BU-Versicherung ist ein Rechtsanwalt eine wertvolle Hilfe. Er kann bei der Beantragung der BU-Rente beraten, die Ansprüche des Versicherten durchsetzen und den Versicherten in gerichtlichen Auseinandersetzungen vertreten.
Wann kann ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen?
Die BU-Versicherung kann in Anspruch genommen werden, wenn die versicherte Person aus gesundheitlichen Gründen ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann und berufsunfähig wird. Dies kann durch Krankheit, Unfall, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechenden Kräfteverfall verursacht sein.
Wie wird die Berufsunfähigkeit festgestellt?
Der Umfang der Berufsunfähigkeit richtet sich nach der Fähigkeit, den zuletzt ausgeübten Beruf ohne gesundheitliche Beeinträchtigung auszuüben. Diese wird mit dem aktuellen Leistungsvermögen verglichen.
Welche Rolle spielt der Versicherungsvertrag?
Die Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch richten sich nach den konkreten Vereinbarungen in den abgeschlossenen Versicherungsverträgen.
Wie stelle ich einen Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente?
Bei Berufsunfähigkeit muss ein Antrag auf BU-Rente gestellt werden. Dazu sind umfangreiche Fragebögen zur Krankengeschichte und vor allem zum aktuellen Gesundheitszustand auszufüllen. Außerdem müssen aussagekräftige ärztliche Befunde ausgewählt und eingereicht werden, die die Berufsunfähigkeit belegen.
Welche Probleme können bei der Antragstellung auftreten?
Fehler bei der Antragstellung können zu Verzögerungen oder zur Ablehnung der BU-Rente führen. Versicherer prüfen auch vorvertragliche Anzeigepflichtverletzungen.
Was tun, wenn der Versicherer die BU-Rente ablehnt?
Im Falle einer Ablehnung ist es wichtig, nicht aufzugeben. Ein erfahrener Rechtsanwalt, der sich auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisiert hat, kann helfen, gegen die Ablehnung vorzugehen und die Interessen des Versicherungsnehmers zu vertreten.
Warum ist anwaltliche Unterstützung wichtig?
Im Gegensatz zu Versicherungsberatern oder -maklern darf ein Rechtsanwalt sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich beraten. Er steht auf der Seite des Versicherungsnehmers, setzt dessen Rechte durch und bietet Unterstützung bei der Antragstellung sowie bei rechtlichen Auseinandersetzungen mit dem Versicherer.
Bilderquellennachweis: © microgen | Canva.com